Skip to main content

The same procedere as every year???

Zweimal bin ich die Alpentour Trophy schon gefahren. 2022 und 2023 war es beide Male ein absolut cooles Event.  Aber irgendwann ist auch mal gut.  So dachte ich zumindest.

Kurz vor Weihnachten gab es ein Gewinnspiel der Trophy, bei dem ein Startplatz verlost wurde. Kurze Rede ohne Sinn, meine Frau hat das Los gezogen. Somit war ich genötigt, auch 2024 mir einen Startplatz zu kaufen, damit man zu zweit im Startblock stehen kann.

Es ging also wieder nach Schladming.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stage 1

Diesmal wurde die Reihenfolge der Stages abgeändert. Es stand am Tag 1 die eigentlich leichteste Etappe auf dem Plan. Mit 60km und 2130 hm ging es hoch zum Hauser Kaibling. Wie schon 2023 startete die Trophy mit einer waren Hitzeschlacht. 37 Grad zeigte das Thermometer während der Etappe auf dem Display an.

Punkt 10:00 fiel der Startschuss zur ersten Etappe der Alpentour Trophy 2024. Wie gewohnt ging es gleich richtig zur Sache, obwohl der Start ja neutralisiert von statten ging. Im ersten Anstieg fiel dann der eigentliche Startschuss und die Elite zog von dannen. Über den Lodenwalker ging es Richtung der Lift Station Hauser Kaibling. Kurz vor der Station standen die ersten Trails bzw. Murmelbahnen auf dem Programm. Direkt vor mir hat sich Andreas Goldberger in einer Linkskurve verschätzt und ist gestürzt. Nach dieser Steilvorlage, hab ich es ihm direkt nachgemacht und mich genau neben ihm lang gemacht. Glück im Unglück, außer ein paar Schürfwunden und einer ziemlichen Prellung am Arm ist mir nix passiert. So ging es direkt weiter. An der Versorgungsstation hab ich kurz meine Flaschen aufgefüllt und dann ging es schon in den längsten Anstieg der Alpentour hoch zum Kaiblinger Haus.

Die Hitze war mittlerweile immens. So hatte man nicht nur mit dem Tempo und dem Anstieg zu kämpfen, sondern viel mehr mit den Temperaturen.

Ab dem Kaiblinger Haus ging es tendenziell abwärts vom Streckenverlauf her. Hier ging es wieder durch die Trailparks und die Downhill Line von Schladming. Ab jetzt konnte ich meine Stärke nochmal ausspielen und den ein oder anderen überholen. So konnte ich auf dem 20. Platz meiner AK die Ziellinie überfahren. Ein absolut geniales Ergebnis für mich.

 

Stage 2 war diesmal die Königsetappe hoch zum Dachstein mit 70km und 2760 Höhenmetern. Eine technisch, wie auch konditionell stark fordernde Etappe. Von Anfang ging es wieder recht zügig zur Sache. Ich blieb bis Ramsau etwas zurück und wollte mir die Kräfte tendenziell noch aufsparen. Dies war auch keine schlechte Entscheidung. Von Ramsau hoch zum Dachstein konnte ich schnell aufschließen und viele Plätze gutmachen. Man merkte, dass der ein oder andere hier schon zu eifrig am ersten Tag mitgefahren ist. An der Verpflegungsstelle angekommen, entschied ich mich spontan gegen einen Stopp. Ich befand mich in einer relativ großen Gruppe und viele füllten hier ihre Flaschen auf. So fuhr ich lieber direkt in den langen Downhill rein und wollte mich von meiner Gruppe absetzen. Dies gelang mir auch bis kurz vor der Hauptstraße im Tal. Hier gab es noch mal einen sehr steilen kleinen Trail, der ziemlich ausgewaschen war.

Zu viel Risiko wurde  sofort bestraft. So fand ich mich sehr unsanft auf dem Boden wieder. Ersthelfer der Bergwacht richteten mich auf. Ich wurde gecheckt und durfte dann nach einer gefühlten Ewigkeit weiter fahren.  Die Gruppe von der ich mich absetzen wollte, war mittlerweile an mir vorbei. Somit fuhr ich wieder hinterher. Die folgenden Trails bin ich dann doch eher kontrolliert gefahren und hab mich mehr auf Sicherheit konzentriert. Mein rechtes Schienbein war in der Zwischenzeit recht stark geschwollen. Es sah aus als ob ein Tischtennisball unter der Haut steckte. Von den Schmerzen her war es allerdings halb so wild, hatte ich das Gefühl. In steileren Anstiegen merkte ich hier und da den Sturz, aber ich konnte dennoch wieder einwenig aufschließen.  Der letzte Downhill ins Stadium von Schladming runter wäre meine Oma sicher schneller gefahren als ich an Tag 2. So musste ich Federn lassen und verlor zum Vortag 7 Plätze, wodurch ich auch im Gesamtklassement weiter nach hinten rutschte.

Stage 3, mit 59km und 2580 Höhenmeter, begann für mich sehr, sehr zäh. Die Prellungen und die Erschöpfung arbeiteten herrlich zusammen und machten mir so den Tag nicht besonders schön. Ich begrenzte mich an den Tag auf Schadensbegrenzung und wollte einfach nur solide ins Ziel. Wohlgemerkt hat ich den Gedanken schon 5 Minuten nach dem Start. Ich fuhr an dem Tag relativ drucklos die Anstiege hoch und versuchte bergab einfach möglichst viel Spaß in den Trails zu haben. Die Etappe beendete ich somit relativ weit hinter meinen gesteckten Zeitziel. Aber wohlgemerkt immer noch schneller als die Jahre zuvor. Dies war ein kleiner Wermutstropfen zumindest. Auch hatte ich Glück das meine Kontrahenten an diesem Tag ebenfalls patzten und das Gesamtklassement unverändert war.

Stage 4, der Tag des jüngsten Gerichts. Es stand das Bergzeitfahren hoch zum Planai auf dem Plan. Ich muss sagen, dass ich diese Kategorie des Radsports absolut hasse. Aber mir war bewusst, dass ich noch mal ein gutes Ergebnis liefern muss, wenn ich mit einem positiven Gesamtresultat nach Hause fahren möchte.

Da man in umgekehrter Reihenfolge der Platzierungen startet, erfolgte mein Start recht spät. So konnte ich die Zeit dafür nutzen, um irgendwie meine Muskulatur zu lockern. Blackroll, Reboots und lockeres Kurbeln standen auf dem Plan. Irgendwie konnte ich dann noch mit einigermaßen frischen Beinen, sofern man nach 3 vorherigen Etappen davon sprechen konnte, zum Start rollen.

Pünktlich viel mein Startschuss und das Leiden begann. Ich versuchte mich ziemlich genau und so effizient wie es nur noch ging an meine Werte zu halten. So schloss ich auch recht zügig an vor mir gestartete auf und konnte diese überholen. Selber wurde ich allerdings ebenso schnell überholt, was nicht gerade aufbauend war. Die ersten Steilstücke konnte ich noch gut fahren, musste allerdings recht schnell feststellen, dass ich dies nicht bis zum Gipfel durchhalte. Folgende steile Rampen beschloss ich dann doch eher zu schieben und im Laufschritt zu absolvieren. Zu meiner Verwunderung war diese Taktik gar nicht verkehrt, weil ich so den ein oder anderen wieder überholen konnte. Notiz an mich selbst „Das nächste Mal Laufschuhe einpacken“.

Schlussendlich erreichte ich die Alm völlig erschöpft und mit meiner eigenen Kotze am kämpfen. Ich war allerdings überglücklich das ich meine Vorjahreszeit in diesem Zustand der völligen Erschöpfung und nach zwei Stürzen noch unterbieten konnte.

 

Abschließend habe ich die Alpentour Trophy 2024 auf Platz 25 im Gesamtklassement als bester Deutscher meiner AK abschließen können (ja es waren mehrere deutsche in der AK vertreten 😉 )

 

Insgesamt habe ich meine Zeit zu 2023 um 1:46h unterboten und mich somit um 22 Plätze verbessern können.

 

Fotos privat & by ©Alpentour

Leave a Reply