Am vergangenen Wochenende versammelte sich die MTB Marathon-Szene im Tiroler Skidorf Ischgl. Im Rahmen des Ischgl Ironbike stellten sich sowohl Breiten- als auch Profisportler, denn vier verschiedenen Strecken.
Mit dabei waren auch Tobias Steinhart und Florian Fink vom Team Dowe-Simplonder RSG Zollern-Alb. Bereits am Vorabend des Marathons stellten die beiden sich der Konkurrenz beim Short Track-Rennen quer durch den Skiort. Beide mussten in der letzten Startreihe des Feldes starten und waren so in den ersten Runden zunächst damit beschäftigt, sich nach vorne zu arbeiten. Steinhart gelang dies etwas schneller als seinem Teamkollegen. Bereits nach wenigen Minuten hatte sich Steinhart in der Spitzengruppe eingefunden.
Wenig später schaffte auch Fink den Sprung in die Spitzengruppe und war nach einem Drittel des Rennens zwischenzeitlich auf Rang vier unterwegs. Kurz darauf büßte der 22-Jährige jedoch den großen Kraftaufwand für das Schließen der Lücke und verlor den Anschluss zur Spitze. Kurze Zeit später riss dem Albstädter an einem Anstieg die Kette, sodass er das Rennen vorzeitig beenden musste. Steinhart versuchte währenddessen, Kräfte zu sparen und hielt sich konstant in den Top 5. Durch seine defensive Taktik verpasste er jedoch in der vorletzten Runde die entscheidende Attacke und überquerte die Ziellinie schließlich als 5.
Ich bin verzweifelt: in der Vorbereitung habe ich verschiedenste Verpflegungen getestet, Erfahrungen mit anderen Sportlern ausgetauscht, meine Ernährung in den letzten Wochen bezüglich Verträglichkeit überwacht. Während des Wettkampfes habe ich alles getan, um bloß nicht die Verdauung zu belasten: ich hab lediglich Wasser, Riegel und Bananen zu mir genommen und penibel darauf geachtet, nicht zu überpacen. Ist das für immer mein Painpoint, Langdistanz womöglich nicht das richtige? Wo ich gerade lange Strecken so liebe… Ich verlier mich komplett in Selbstmitleid, da sehe ich Thomas Jacke am Straßenrand aufblitzen.
Ich berichte über meinen Zustand. Hatte er sich schon gedacht, verfolgt er ja meine Splits. Wie schön wäre es, könnte ich mich jetzt nach einer ausgiebigen Dusche ins gemütliche Wohnmobil legen. Als ich keine Anstalten mache weiterzulaufen, fordert er mich auf. Okay, ich werd an der nächsten VP austreten, alles loswerden, was mich quält, und dann vollends durchziehen. Ich gebe der sichtlich gelangweilten Mathilda einen Kuss. Tatsächlich läuft es wieder gute 5km, bis mich Krämpfe erneut zur Gehpause zwingen. An den VPs kennen mich die Bouillon-Helfer schon und sprechen mir ebenfalls gut zu. Ich gönne mir einen weiteren Dixie-Stopp und beschließe, die restlichen Kilometer -komme, was wolle- durchzulaufen. Der Gedanke, dass Mathilda im Ziel wartet, motiviert mich. An der Strecke ist es mittlerweile ruhiger geworden.