Das nächste große Rennen stand an, und nach einer wohlverdienten Ruhewoche und einer intensiven Trainingswoche war ich voller Vorfreude auf den Start beim Nationalpark Bike Marathon auf der anspruchsvollen Vallader-Strecke in Scuol.
Der Wecker klingelte um 4:30 Uhr, und nach einem bewährten Frühstück, bestehend aus Reis mit Marmelade, machte ich mich auf den Weg zum Warmfahren. Dabei konnte ich einen atemberaubenden Sonnenaufgang genießen – ein perfekter Start in den Renntag.
Pünktlich um 7:15 Uhr ertönte der Startschuss. Nach einer kurzen neutralen Phase begann der scharfe Start am Fuß des ersten Anstiegs. Ich fühlte mich gut, doch mir war bewusst, dass ein langes Rennen mit 140 km und 4000 Höhenmetern vor mir lag. Schon früh setzte sich eine Spitzengruppe ab, während ich mich in einer Verfolgergruppe mit zehn Fahrern wiederfand. Die Zusammenarbeit in der Gruppe war wechselhaft, doch das Tempo fühlte sich für mich angenehm an. An den Anstiegen versuchte ich, das Tempo zu forcieren, und genoss die wunderschönen, flowigen Trails, die uns nach Livigno führten.
Um zurück in Richtung Engadin zu gelangen, stand der Pass Chaschauna auf dem Programm. Die letzten 3 km dieses Anstiegs waren so steil, dass Fahren nicht mehr möglich war und wir schieben mussten. Die Gruppe zerstreute sich schnell, und trotz eines Pulses von 170 Schlägen pro Minute ging es nur langsam voran. Im folgenden Downhill nutzte ich die Gelegenheit, mich etwas zu erholen und wertvolle Zeit gutzumachen.
Auf den verbleibenden 60 km mussten zwar nur noch 700 Höhenmeter überwunden werden, doch diese setzten sich aus kurzen, aber intensiven Gegenanstiegen zusammen, die ihre eigene Herausforderung darstellten. Vor und hinter mir konnte ich keine weiteren Fahrer der Vallader-Strecke mehr sehen, doch ich versuchte dennoch, das Tempo hochzuhalten und mich konsequent zu verpflegen – eine Strategie, die aufging.
Am Ende konnte ich mit einem Vorsprung von +02:36 nach 6:35 Stunden als Erster in meiner Altersklasse das Ziel erreichen. Zufrieden und mit dem Wissen, dass sich meine Form weiter in die richtige Richtung entwickelt, beendete ich dieses großartige Rennen.