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5.000 Kilometer im Kampf gegen sich selbst

Es ist so weit: Heute um 12:52 Uhr Ortszeit fällt in Oceanside, Kalifornien, der Startschuss für eines der härtesten Radrennen der Welt – das Race Across America (RAAM). Mit dabei: der Oberösterreicher Lukas Kaufmann. Sein Ziel? Einmal quer durch die Vereinigten Staaten bis an die Ostküste nach Atlantic City – nonstop, Tag und Nacht, über 5.000 Kilometer und 50.000 Höhenmeter hinweg.

Ein Rennen gegen den Schlaf, durch Hitze, Höhen und Halluzinationen

Kaufmann wird in den kommenden Tagen 13 US-Bundesstaaten und vier Zeitzonen durchqueren. Der tiefste Punkt der Strecke liegt 60 Meter unter dem Meeresspiegel, der höchste auf über 3.300 Metern – eine physische wie mentale Herausforderung. Schlaf ist im Rennen Mangelware: Wer vorn mitmischen will, muss auf Regeneration weitgehend verzichten. „Die ersten 36 Stunden werde ich ohne Schlaf durchfahren“, sagt Kaufmann. Danach sind pro Nacht 60 bis 90 Minuten geplant – mehr ist kaum drin.

Im Vorjahr war es genau dieser Schlafmangel, der ihn an seine Grenzen brachte – und darüber hinaus. Er begann zu halluzinieren, sah imaginäre Abzweigungen auf schnurgeraden Straßen. Trotzdem erreichte er nach 8 Tagen, 23 Stunden und 12 Minuten das Ziel – mit insgesamt nur zehn Stunden Schlaf.

„Warum ich das mache? Weil es meine Leidenschaft ist.“

Viele fragen sich, warum sich jemand solch eine Tortur freiwillig antut. Für Kaufmann ist die Antwort einfach: „Das ist meine Leidenschaft, mein Hobby und mein Beruf. Für mich ist es ein Privileg, überhaupt teilnehmen zu dürfen.“ Der 31-Jährige lebt mittlerweile vom Radfahren. Neben Rennen gibt er Trainings, hält Vorträge und arbeitet als Coach.

Sein Antrieb ist der Wunsch, die eigenen Grenzen auszuloten: „Wie weit kann ich meinen Körper bringen? Was kann ich optimieren?“ Im vergangenen Jahr belegte er den zweiten Platz. Nun hat er alles daran gesetzt, sich noch einmal zu steigern – mit verbesserter Ernährung, optimierter Sitzposition, neuen Materialien und einer Betreuercrew, die auf jedes Detail achtet.

Optimal ausgestattet: High-End-Bekleidung für ein Extremrennen

Um auf den endlosen Etappen maximalen Komfort und Leistung zu gewährleisten, setzt Kaufmann auf hochqualitative Fahrradbekleidung von Dowe Sportswear. Dabei kommen gleich zwei Topmodelle zum Einsatz: die Elite Trägerhose mit dem Ultra 1 Pad für lange Etappen sowie die Pro Trägerhose mit dem Ultra 2 Pad für intensive Belastungen. Beide Varianten bieten optimale Druckverteilung und unterstützen die Muskulatur – entscheidend, wenn man täglich bis zu 20 Stunden im Sattel sitzt. Ergänzt wird das Setup durch das Superform Race Carbon Trikot, das durch seine aerodynamische Passform, exzellenten Feuchtigkeitstransport und hohe Atmungsaktivität überzeugt – perfekt für die klimatischen Extreme der USA.

15-köpfiges Team unterstützt ihn rund um die Uhr

Begleitet wird Kaufmann von einem eingespielten 15-köpfigen Team, darunter ein Arzt und eine Physiotherapeutin. Ihre Aufgabe: dem Fahrer jede unnötige Unterbrechung zu ersparen und ihn während der wenigen Pausen medizinisch zu versorgen. Die Crew fährt in Begleitfahrzeugen, sorgt für Verpflegung, Navigation, technische Betreuung – und Motivation.

Seine körperliche Vorbereitung begann lange vor dem Rennen. Hunderte Trainingsstunden auf dem Rad und monatelanges Feilen an Details prägten den Weg zum RAAM-Start. Einen unerwarteten Vorteil brachte ihm auch eine persönliche Veränderung: Seit November 2023 ist Kaufmann Vater – und durch viele kurze Nächte mit dem Nachwuchs inzwischen besser imstande, mit Schlafmangel umzugehen.

Ein Rennen mit hohem Preis – im doppelten Sinn

Die Teilnahme am RAAM ist nicht nur körperlich extrem – sondern auch finanziell. Rund 75.000 Euro kostet das Abenteuer. Finanziert wird es durch Sponsoren, die auf seinem Trikot vertreten sind. Doch für Kaufmann ist das Rennen mehr als nur ein sportlicher Wettkampf. Es ist ein Lebenstraum.

Neben ihm gehen noch zwei weitere Österreicher an den Start: Philipp Kaider, zweifacher Weltmeister im 24-Stunden-Zeitfahren, und Kurt Matzler, Universitätsprofessor aus Innsbruck. Auch die Titelverteidigerin bei den Frauen, Isabelle Pulver aus der Schweiz, ist wieder mit dabei.

„Jeder kann das schaffen – wenn man es wirklich will.“

Trotz aller Entbehrungen empfindet Kaufmann das RAAM nicht als unzumutbar. „Die Leute glauben oft, das sei unmenschlich. Aber wenn man es wirklich will und sich über Jahre darauf vorbereitet, ist vieles möglich.“ Für ihn ist das Rennen die ultimative Kombination aus Abenteuer, Willenskraft und Präzision.

Was am Ende zählt? Nicht nur die Platzierung, sondern die Reise selbst – und der Moment, an dem man am Atlantik ankommt, nach Tagen voller Schmerz, Euphorie, Hitze, Kälte und unzähliger Tritte in die Pedale. Denn dann ist klar: Es war jede einzelne Minute wert.

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