One Team – one Spirit – erfolgreicher Alpencross mit 14 Kollegen
Die Vorzeichen waren denkbar schlecht. Ein Kollege musste verletzungsbedingt absagen, ein Kollege verletzte sich in der Vorwoche, wollte sich aber durchbeißen. Die Wettervorhersage war miserabel und last but not least hatte der Guide zum Projektstart einen historisch niedrigen Trainings-Höhenmeter-Stand.
Immerhin: unsere Teamwear kam mit gutem Vorlauf und rechtzeitig.
Die gute Nachricht vorweg: erstens kommt es anders und zweitens konnte kein noch so schlechtes Wetter diese Truppe aufhalten. Die Whatsapp meiner Kollegin (auf dem Weg zum Gardasee) erreicht mich frühmorgens um 7h: „In Schwaz schüttet es aus Kübeln“ war die Information kurz und knapp. Als wir um 11h unseren vereinbarten Parkplatz ansteuern, wird der Teer schon langsam wieder grau. Geht doch. Doch der Reihe nach.
Die Ausschreibung war klar formuliert. Ein kleiner Alpencross sollte es werden, sportlich, aber kurz, fahrbar ohne extreme Hindernisse. Nicht weniger als 14 Kollegen meldeten sich an, 10 davon waren bereits 2016 mit von der Partie.
Tag1 – Schwaz – Weidener Hütte – 1350 Höhenmeter
Die Truppe war motiviert bis in die Zehenspitzen, jeder schnürt seinen Rucksack, prüft den Luftdruck und grinst voller Erwartung. Das Ziel für Tag1 war jedem klar: nur eine kurze Distanz von nicht einmal 30 Kilometern aber immerhin 1350 Höhenmetern mussten überbrückt werden. Die Weidener Hütte auf 1800m sollte uns alle am Abend äußerst warmherzig empfangen. Bis dahin ging es jedoch knackig bergan, und auch der Guide musste all seine Körner zusammensuchen. In Ermangelung von weiteren Einkehrmöglichkeiten absolvierten die 14 Alpencrosser ohne größere Pausen den steten Anstieg – die gelegentlichen Unterbrechungen wurde allesamt fröhlich mit firmeninternen Anekdoten aufgefüllt.
Pünktlich mit dem Betreten der Hütte setzt ordentlicher Regen ein, alles richtig gemacht. Die Hüttenwirte Maria & Michael versorgen uns an diesem Abend nahezu festlich und opulent. 3 Gänge und eine tolle Atmosphäre machen unseren Aufenthalt wahrhaft rund. Während draußen mit Wolken und Nebel (und nachlassendem Regen) ein Naturschauspiel für satte Zugaben sorgt. Was für ein fantastischer Auftakt.
Tag 2 – Weidener Hütte – Tuxer Joch Haus – 1550 Höhenmeter
Die Prognosen für den Tag2 waren durchwachsen. Im AlpX Team waren kundige Wetter-App User, sodass alle 14 Teilnehmer stet auf dem laufenden hinsichtlich Regenwahrscheinlichkeit und -tendenz waren. Wirklich Klarheit brachte der kundige Rat vom Hüttenwirt Michi: „Freunde, startet so früh wie möglich, wenn ihr um 14h am Tuxer Joch Haus trocken ankommen wollt“ – so sein Rat, der von dem ein oder anderen nur widerwillig akzeptiert wurde, bedeutete dies doch um 6h morgens aus den Federn zu steigen. Aber, die Pflicht rief, also saßen alle um 6.30h gekämmt und mehr oder weniger munter am Frühstückstisch, der es an nichts mangeln ließ.
Start 7.05h – Chapeau.
Und wieder zeigte sich die Natur von der besten Seite: dampfende Nebelschwaden und wandernde Wolkenformationen geben den Blick auf eine grandiose Kulisse frei, die Sonne arbeitet sich durch und lässt die Hänge glänzen. Was für ein Schauspiel.
Hinunter nach Vorderlanersbach kommen wir trockenen Fußes und müssen immer wieder einen Fotostopp einlegen. Ein klitzekleiner Verfahrer sollte dem Guide in der Folge noch mehrfach angelastet werden, tat aber der Moral keinen Abbruch.
Nachdem die ersten 500 Höhenmeter nahezu auf nüchternem Magen absolviert wurden, war die nächste Einkehr obsolet. Weitere gut 1000 Höhenmeter standen noch auf dem Programm und die Uhrzeit schritt unerbittlich voran.
Die Alpencrosser kämpfen sich nun in Richtung Tuxer Joch Haus, auf 2320m gelegen. Wir kurbeln, wir schwitzen und hoffen den sich verdichtenden Wolken zu entkommen. Der vom Guide erstellte Track sollte eine (vorher nicht erkennbare) Überraschung hervorbringen: 30-40 Minuten Schiebepassage von der ungemütlichen Sorte über Stock und Stein, steil und sperrig. Während sich der Himmel immer weiter verdüstert, setzt der Regen nun eine halbe Stunde früher als geplant ein – was lernen wir: auch die App kennt die ganze Wahrheit nicht. Wir lassen uns nicht aufhalten und kämpfen uns den Berg hinauf. Pünktlich um 14h erreichen wir, leicht nass, das Tuxer Joch Haus, welches einem Vergleich mit der Weidener Hütte nicht standhält. Aber immerhin: ein Dach über dem Kopf, es kann kacheln und es sollte kacheln. Lager- und Hüttenromantik.
Tag 3 – Tuxer Joch Haus – Brenner – Sterzing – 700 Höhenmeter
Die Nebelsuppe sollte bis zum frühen Morgen am Tag3 den Blick auf den Tuxer Gletscher nicht freigeben. Was zur Folge hatte, der ausgiebige Regen blieb schließlich hartnäckig, dass nun das gesamte Equipment gefordert war: Überschuhe, Regenhose, Regenjacke, Kapuze, Handschuhe – das volle Programm. Wir starten bestens gelaunt in Erwartung der vor uns liegenden 2000(!) Tiefenmeter. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Ein Trail vom Feinsten, 100% fahrbar, mitunter spektakulär und in der Kategorie „sensationell“ bestens aufgehoben. Wir zirkeln konzentriert und breit grinsend ins Tal. Bei schönem Wetter wäre es kaum auszuhalten gewesen.
Als wir in Gries am Brenner anlanden, öffnen sich die ersten blauen Fenster am Himmel – fortan sollte es trocken bleiben. Wenn Engel reisen.
Nun trennte sich der Trupp in zwei Teile: Fraktion 1, die komplett durchnässten, die sich nach dem Hotel in Sterzing sehnten und den kleineren Buckel über den Brenner nahmen und Fraktion 2, die noch die auf dem Plan stehende Sattelbergalm mitnehmen wollte, egal wie durchnässt man war.
Am Abend dann „Ende gut, alles gut“ .. wir speisen hervorragend im Nepomuk in Sterzing und zelebrieren die bisherige Hochstimmung auch weiterhin.
Tag 4 – Sterzing – Schwaz – 600 Höhenmeter
Tag4 schloss den Kreis dann noch mit einem ordentlichen Ritt an einem Stück von Sterzing bis nach Schwaz (7 Biker, 92km, 640hm) bzw. auf gemütlichem Wege per privater Busfahrt (6 Pers).
Fazit: „One Team one Spirit“ wurde auch bei der „Upgrade“ Version vom Projekt 2016 ALP gelebt. 14 Kollegen und Kollegen absolvierten auch diesen Alpencross nicht nur erfolgreich, sondern auch überaus glücklich und zufrieden. Die Moral zu jeder Sekunde dieses langen Wochenendes (Do-So) auf überdurchschnittlich hohem Niveau, die Laune unbeschreiblich gut und die Tatsache, dass es weder Pannen noch Platten gab, entschädigt für den Umstand des regnerischen Vormittags am Tag3. Genug der Worte: manchmal sprechen die Bilder für sich. Seht selbst. Danke an dieser Stelle auch an die perfekte Kleidung in Form von Bike Shirt & Short. Super Passform, super Funktion. Wir sind satisfied.