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Zwei Rennen, ein Ziel – Grenzen verschieben

Schon in der finalen Vorbereitung auf das RAAM (Race Across America) war mir klar: Ich bin heuer nicht in der Form wie im Vorjahr. 57 Vorträge und Filmpräsentationen in ganz Österreich und Deutschland, dazu die wunderschöne, aber natürlich fordernde neue Familiensituation mit unserem kleinen Sohn Paul – mein Zeitmanagement hatte definitiv Luft nach oben. Kein Wunder also, dass der Rennstart alles andere als optimal verlief.

Bereits in den ersten Stunden in der Wüste musste ich mich zwei Mal übergeben – kein guter Auftakt für ein Rennen über 4932 Kilometer. Während den ersten 12 Stunden habe ich oft ans Aufgeben gedacht. Was mich weiterfahren ließ, war mein unglaubliches Team, mein kleiner Sohn Paul – und ganz besonders meine Frau Kathi. Für sie, für ihn, für uns alle habe ich weitergekämpft.

Und dieser Kampf hat sich gelohnt: Nach 9 Tagen, 13 Stunden und 40 Minuten überquerte ich zum zweiten Mal als Zweiter die Ziellinie beim härtesten Radrennen der Welt. Die Freude darüber ist riesig – und ich bin unendlich dankbar, dass ich das gemeinsam mit meinem Team erleben durfte. Was wir alles erlebt haben auf diesen 4932 Kilometern, würde hier den Rahmen sprengen – aber bei den kommenden Vorträgen werde ich mit Sicherheit ausführlich berichten!

Ein riesengroßes DANKE an mein Team und an alle Sponsoren – ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen!

Von der Wüste ins Salzkammergut

Gefühlt war es drei Tage nach dem Zieleinlauf beim RAAM – in Wirklichkeit waren es drei Wochen – als schon mein nächstes Herzensrennen anstand: die Salzkammergut Trophy. Am 12. Juli stand ich also wieder frühmorgens um 5 Uhr in Bad Goisern an der Startlinie. Mein Gesäß war zwar noch nicht ganz verheilt, aber die 203 Kilometer mit 7000 Höhenmetern wollte ich unbedingt in Angriff nehmen.

Es wurde ein innerer Kampf: Der Kopf wollte schnell fahren, die Beine wollten einfach nur Ruhe. Die ersten 150 Kilometer gewann der Kopf, der Rest war – im Vergleich zum RAAM – ein kleiner Kampf bis ins Ziel. Nach 10 Stunden und 57 Minuten erreichte ich zum 11. Mal in Folge das Ziel – diesmal auf Platz 27.

Auf dem Papier vielleicht kein Spitzenplatz – aber wenn man die Vorgeschichte kennt, fühlt es sich für mich wie ein kleiner Sieg an. Und ganz ehrlich: Mitfahren zu dürfen, Teil dieses einzigartigen Rennens zu sein, ist für mich 4932 Mal besser, als zu Hause auf der Couch zu sitzen!

Danke an alle, die mich begleiten, unterstützen, motivieren und anfeuern – ob unterwegs, bei den Rennen oder bei den Vorträgen. Ohne euch wäre das alles nicht möglich. Wir sehen uns bald – vielleicht ja schon beim nächsten Vortrag!

Euer Lukas

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