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Die Alpentour Trophy sollte mein erstes Etappenrennen überhaupt werden. Angemeldet hatte ich mich vor 2 Jahren schon. Allerdings kam dann Corona und auch die Trophy wurde abgesagt.

Somit war die Vorfreude auf dies Event mega.

Wir reisten am Mittwoch nach Ramsau auf den Campingplatz. Nach dem obligatorischen Aufbau fuhren wir nach Schladming um die Startunterlagen abzuholen. Somit stand dann nur noch Abendessen und das Rad vorzubereiten auf dem Plan.

Tag 1:

Stage 1 startete am Donnerstag um 10:00 Uhr. Eine eigentlich sehr angenehme Zeit. In der Nacht hattes noch recht viel geregnet und auch der morgen war noch ziemlich nass. Es standen 67km mit 3100hm auf dem Plan. Die Runde verlief  über die Dachstein Türlwandhütte, Rittisberg und Pichl zurück nach Schladming.

Mit dem Start des Rennens verzog sich auch der Regen. Anfangs wurde das gesamte Feld neutralisiert aus Schladming herausgeführt. Kurz vor dem ersten Anstieg erfolgte der Startschuss und es ging richtig los. Gleich nach den ersten Höhenmetern wurde einem bewusst, dass dies hier kein “Zucker schlecken” wird. Das Tempo war enorm hoch. Ich fragte mich ob denen bewusst ist das es mehrere Etappen sind?

Nach dem ersten langen Anstieg ging es direkt in den ersten Trail. Die Trails waren erste Sahne, teilweise sehr stark Enduro lastig bzw. grenzwertig zu fahren. Das Wetter zeigte sich mittlerweile auch von seiner besten Seite. Strahlender Sonnenschein und teilweise keine Wolke am Himmel. Bis Kilometer 50 bin ich so eigentlich sehr gut durchgekommen. Allerdings muss ich irgendwie zu wenig getrunken haben, so dass ab Pichl / TFZ2 ich ziemliche Probleme hatte mein Puls unter Kontrolle zu halten. Immer wieder war ich gezwungen in steilen Passagen zu schieben. Dies kostete immens Zeit. Somit schloss ich enttäuscht auf Platz 51 AK an diesem Tag ab.

Tag 2:

Stage 2 verlief zur Reiteralm und anschließend über einen langen Anstieg zum Giglachsee. Die Runde schlug mit 64 km und 3200 hm zu buche.

Von Schladming aus ging es entlang der Talbachklemm in Richtung Reiteralm. Der erste Anstieg, mit ca. 650hm, endete in einem sehr technischen Trail in dem teilweise nur noch schieben und später auch tragen angesagt war. Von da aus ging es zur Reiteralm hoch. Das Tempo war wie bei Stage 1 wieder ziemlich sportlich. Ich hab mich ziemlich schnell an mein eigenens Tempo gehalten bzw. mich in meine Leistungsbereiche eingefunden. Das hat auch recht gut geklappt. Am Aufstieg zur Reiteralm konnte ich einige Plätze gut machen. Auf der Reiteralm angekommen, verpflegte ich mich kurz und startete gleich wieder. Eine Runde um den kleinen See und anschließend sollte es in den Downhill gehen.

Bei der Runde um den See merkte ich, dass meine AXS keine Funktion mehr von sich gab. Im Downhill störte mich das Anfangs recht wenig. Allerdings kamen recht schnell Passagen zum treten. Somit hielt ich mal an, um zu schauen was los war. Ich baute die Batterien aus dem Leistungsmesser aus und schraubte den Shifter am Lenker weg um besser an das Batteriefach zu kommen. Nach dem Tausch gab es trotzdem keine Funktion. Also nach ich nun die Batterie aus dem Geschwindigkeitssensor. Wieder das gleiche. Alles wieder zurück und nun auf einmal meldete sich der “Adler” mit einem beherzten Summen zurück. Das ganze Grübeln und tauschen hatte mich nunmehr fast 20 Minuten zur Zwangspause verdonnert. Wohlgemerkt, alle Batterien waren neu!!!

Am Ende schloss ich den Tag ziemlich enttäuscht auf Platz 58 AK ab.

 

Tag 3:

Nachdem Stage 1 und Stage 2 eher in die Hose gingen, hatte ich mir für Stage 3 einiges vorgenommen. Stage 3 bestand eigentlich nur aus einem einzigen langen Anstieg zur Krummholzhütte auf dem Hauser Kaibling. Davor die Anstiege sind nicht sonderlich nennenswert im Vergleich.

Durch das Profil der Strecke hat ich mir vorgenommen in den ersten kleineren Anstiegen keinen großen Druck aufzubauen und mir alles für den langen Anstieg aufzueben. Dies klappte auch sehr gut. Platz um Platz konnte ich so gut machen. Der Trouble der letzte beiden Tage war somit vergessen. Ich kam in meinen eigenen Flow und genoß das Rennen und die Landschaft.

In der langen Abfahrt nachdem Hauser Kaibling klappte anfangs noch alles recht gut. Dann sollte es allerdings nicht lange dauern bis ich wieder vom Pech eingeholt wurde. An einer Abzweigung übersahen eine Gruppe Kroaten und ich anscheinend die Schilder zum Abbiegen. 8 km vor dem Ziel bogen wir somit talwärts ab und ballerten einige Zeit den Berg runter bis der führende stoppte und ein etwas ratloses Gesicht hatte. Ziemlich schnell wurde uns bewusst das wir falsch waren. Also Handy raus und erstmal schauen wo wir uns befanden und wie wir wieder auf den richtigen Track kommen. Schlussendlich hieß es wieder den ganzen Berg nach oben. Somit gabs einige zusätzliche Kilometer und Höhenmeter oben drauf. Unterm Strich hieß dies fast eine halbe Stunde Zeitverlust.

Stage 3 konnte ich nunmehr nur auf Platz 73 AK abschließen. Die Laune war im Keller…

 

Tag 4:

Stage 4 – der letzte Tag bestand aus einem Einzelzeitfahren zur Schafalm auf dem Schladminger Hausberg Planai.

Der Start erfolgte in umgekehrter Reihenfolge. 10:35 Uhr war meine Startzeit. Heut wollt ich nochmal alles geben und einfach den letzten Tag ohne Probleme und mit viel Spass durchstehen. Nachdem Start ging es an der Talbachklemm entlang. Immer höher kurbelte man Kehre um Kehre. Der Ausblick ist einfach grandios.

Meine Beine ließen mich die Strapazen der letzten Tage spüren. Dennoch versuchte ich so gut es ging die Wattwerte hoch zuhalten. Irgendwann schaute ich auf die Statistik des Wahoo und stellte fest das die Hälfte schon rum ist. Das ging für meine Verhältnisse dann doch schneller als erwartet. An der Mittelstation der Gondel bog man von der Strasse ab und fortan ging es auf Trails weiter. Hier ging nur noch eins, Kopf aus und einfach treten was das Zeug hält.

Mittlerweile konnte man schon das Ende erkennen. Nochmal alles geben hieß jetzt die Devise und das klappte schlussendlich auch ganz gut.

 

Somit konnte ich die Alpentour Trophy 2022 auf Platz 53 meiner AK abschließen.

Nicht das was ich mir vorgenommen habe und somit bleibt nur der Blick nach vorn auf 2023. Aber trotz Dehydration, technischer Probleme und Verfahren hat die Trophy mega Spass gemacht, alles irgendwie. Nach jedem Tief gibt es ein Hoch und so schau ich nach vorn zur Salzkammergut Tropy.

 

Vielen Dank an meine Frau und meine Sponsoren für die Unterstützung!

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