Uns hat soeben ein aufregender Rennbericht erreicht. Daniel Becher schreibt uns:
Hallo zusammen,
die Alpentour Trophy 2021 ist Geschichte und hier werde ich Euch nun mitteilen, wie das erste Stage Race für mich, nach der längeren COVID-19 Pause verlief.
Vorab, ich hatte mit meinem Kumpel Roland schon 2019 im Team teilgenommen und wir hatten uns für 2020 dann viel vorgenommen. Leider wurde aus Mai 2020 dann September 2021. Jedoch wollen wir nicht klagen, das Wetter spielte super mit und wir hatten vier tolle Renntage.
Letzten Mittwoch trafen wir uns gegen Mittag in Ulm um gemeinsam nach Schladming zu fahren. Ich hatte eine tolle Ferienwohnung im Zentrum gebucht was die Vorfreude auf die Renntage nochmals erhöhte.
Angekommen holten wir unsere Startunterlagen und bezogen unser Quartier. Danach fuhren wir noch eine gute Stunde locker mit dem Rad, um das Autofahrerbein nicht in den ersten Renntag zu schleppen.
Danach kochten wir uns noch Nudeln und dann war chillen angesagt.
Die Strecken kannten wir nur teilweise, da 2019 noch zu viel Schnee lag und nicht alles befahrbar war. Soviel zur Vorgeschichte.
Eine Distanz von 220 km und 8800 hm war an vier Tagen zu absolvieren.
Nachfolgend die Etappendaten:
- Tag 1: 65 km 3100 hm
- Tag 2: 64 km 3200 hm
- Tag 3: 55 km 2500 hm
- Tag 4: 13 km 1250 hm
Nun zum Rennen:
Tag 1:
Start war an den ersten drei Tage jeweils um 10:00 Uhr. Eine halbe Stunde davor rollten wir in den Startblock. Am ersten Tag war es noch total entspannt und wir positionierten uns im ersten Drittel aller Starter. Nach einer neutralisierten Phase war dann Schluss mit lustig. Das Tempo am ersten Berg war enorm hoch, was wir jedoch gut mitgehen konnten und durch gute Zusammenarbeit hielten wir uns im ersten Drittel.
Aufgrund des Nebels und des Regens in den Tagen zuvor waren die Wurzeltrails nicht einfach zu befahren. Keiner von uns wollte am ersten Tag gleich ungewollt absteigen.
Über die gesamte Distanz konnten wir gut durchziehen und kamen zwar erschöpft jedoch glücklich im Ziel an.
Wir dachten zuerst an eine TOP 10 Platzierung in der Masters DUO Wertung. Nach Sichtung der Ergebnisse waren wir überrascht, dass wir Dritter waren. Abends ging es dann noch zum Essen und zur Siegerehrung.
Tag 2:
Der Start verlief ähnlich und wir wollten uns gut positionieren um unser Ergebnis von Tag 1 zu wiederholen. Wir fuhren ein wenig verhaltener los, um ein konstantes Tempo über den ganzen Tag halten zu können. Nach dem ersten Anstieg stand eine sehr technische Abfahrt an, wo vieles geschoben und getragen werden musste.
Am zweiten Anstieg distanzierten wir dann zwei Teams, welche direkt hinter uns auf Platz 4 und Platz 5 lagen.
Der Anstieg auf die Reiteralm lag mir persönlich sehr gut und wir konnten den Abstand nach hinten vergrößern.
Im Anstieg dann zu den Giglachseen konnten wir uns in der Führungsarbeit abwechseln und in den extrem steilen Passagen gegenseit pushen, um keine Zeit zu verlieren.
Die Abfahrt fuhren wir kontrolliert und auch das letzte Stück bis ins Ziel war für uns kein Problem.
Danach waren wir auf das Ergebnis gespannt. Wieder Platz 3 und den Vorsprung zum 4 platzierten Team auf knappe 4 Minuten ausgebaut. Was ein Tag.
Tag 3:
Wir rollten eine halbe Stunde vor dem Start in Richtung Startblock und dachten, wir sind wohl im falschen Film. Sehr viele Starter standen schon im Startblock und wir mussten uns wohl oder übel hinten anstellen. Am Start dann wie immer alles total hektisch. Leider kamen wir nicht so richtig in Fahrt und hatten den ganzen Tag mit der schlechten Startposition zu kämpfen.
Am Ende des ersten langen Anstieg fehlten uns dann ein paar Watt, um das Loch zu weiteren Teams nach vorne zu schließen.
Im Ziel dann die Enttäuschung, wir verloren über 7 Minuten auf das bis dato viertplatziertze Team. Somit rutschten wir in der Gesamtwertung einen Platz nach hinten. Wir machten uns klar, dass 4 Minuten am letzten Tag beim Bergzeitfahren fast nicht mehr aufholbar sind. Jedoch wollten wir die Hoffnung nicht aufgeben. Abends dann gings nur noch zum Essen.
Tag 4:
Am letzten Tag stand das Bergzeitfahren auf die Planai an. Gestartet wurde in 20 Sekundenabständen, in umgekehrter Reihenfolge (die Bestplatzierten am Schluss). Unsere Taktik war klar, nur nach vorne schauen und ein schnelles und hartes Rennen abzuliefern um die Gegner nochmals unter Druck zu setzen. Wir konnten nochmals eine gute Leistung abrufen und lieferten uns mit den drittplatzierten ein harten Kampf über die gesamte Renndauer. Im Ziel dann konnten wir zwar keinen Vorsprung mehr herausfahren und verloren auf den letzten Metern ein paar Sekunden.
Jedoch konnten wir an diesem Tag sogar das im GC auf Platz zwei stehende Team distanzierten und somit beendeten wir die letzte Etappe der Alpentour nochmals auf einem dritten Platz.
Im Gesamtklassement nach den vier Tagen Stand ein vierter Platz auf dem Blatt Papier.
Mit diesem sind wir sehr zufrieden und sind froh ohne Sturz und Defekt durchgekommen zu sein.
Danke an alle (auch den Helfern) die für einen sicheren Verlauf der Veranstaltung beigetragen haben.
Danke auch an alle Sponsoren, Fuji Bikes – das neue Rad läuft nach wie vor super und ich freue mich auf die weiteren hoffentlich stattfindenden Rennen, Michelin, Leeze, Sziols, Cratoni, Gaerne, bulb bottles, Ballistol, Kräuterhaus Sanct Bernhard und Quickout.