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Die Alpentour Trophy gehört mittlerweile zum Inventar der internationalen MTB-Maratonisti Szene. Nicht umsonst hat es die Alpentour Trophy als Etappenrennen auch zum offiziellen UCI S1 Rennen geschafft. Somit ist das enorm starke Starterfeld bei solch einer Veranstaltung nicht verwunderlich. Starter kommen hier von allen Kontinenten „around the world“.

Man muss sagen Strecke, Organisation, Location und die Leute sind hier super. Somit war es nach unseren Vorjahreserfahrungen klar, dass wir hier wieder zur 4 Tages-Laktatschlacht antraten.

 

Tag 1:

Was soll ich sagen? Am Himmel nicht eine Wolke. Um 10 Uhr schon Temperaturen jenseits der 20 Grad. Es bahnte sich eine Hitzeschlacht an. Und so sollte es auch kommen.

Pünktlich 20 Minuten vor dem Start fand ich mich in meinen Block ein. Ein kurzer Blick im Kreis und man konnte schon das ein oder andere bekannte Gesicht sehen. Immer die gleichen Freaks also.  Langsam stieg die Nervosität in mir. Genau 10 Uhr erfolgte der neutralisierte Start oder wie ich es nennen würde „das gezielte Sterben in der Hitze startete“.

So ging es gewohnt aus Schladming raus in Richtung Dachstein. Nach gut 3 km viel der eigentliche Startschuss. Vorn konnte man die Elite sehen, die wie die wahnsinnigen von dannen zogen. Da ich einwenig aus meinen Fehlern des letzten Jahres gelernt hatte, hielt ich mich brav zurück und ließ viele ziehen. Der erste Anstieg sollte sehr lang sein und gespickt mit ein paar Nettigkeiten.

So fuhr ich stur nach meinen Plan. Langsam überschritten wir auch die 30 Grad Marke. Mit zunehmender Höhe ließ auch der Baumbestand nach. So gab es auch immer weniger Stellen mit Schatten. Ich wartete eigentlich drauf das jemand mal einen Aufguss macht, da ich teilweise dachte ich befind mich in der Sauna.

Aber auch der längste Anstieg nahm irgendwann ein Ende und so erreichten wir die Dachstein Türlwandhütte.

Kurz Wasser auftanken und ab ging es in den ersten langen Trail. Ein Mega Trail der anfangs recht schnell ist und dann zunehmend technischer wurde.

Tag 2:

Der Freitag startete im Verhältnis recht kühl und bedeckt. Rechtzeitig startete ich mein WarmUp und fuhr dann direkt in den Startblock. Die letzten 5 Minuten im Block fing es an zu regnen. So haben wir tags zuvor noch im eigenen Schweiß gebadet, war klar, dass es an diesem Tag zumindest von den Temperaturen nicht allzu warm werden sollte.

10 Uhr erfolgte der Startschuss und es ging Richtung Reiteralm. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Stage 2 geändert. Meiner Meinung nach nicht zum Positiven was die Landschaft betrifft. Wir kurbelten somit im Regen Richtung Preunegg Jet Lift und weiter über die Hochalm hinauf zur Reiteralm.

Ab der Reiteralm ging es in den Downhill. Was soll ich sagen, es ging durch Strecken des Bikeparks gen Tal. Vergessen war das stundelange monotone Laktatkonzert im Regen bergauf. Feinste Trails warteten hier bergab auf einen. Leider muss ich zugeben hat irgendwie der Flow mich überrannt in dem Trailpark, so dass ich anscheinend eine Abzweigung verpasste und immer weiter den Trails ins Tal folgte. Nach ein paar Minuten traf ich auf einen Spanier und einen Deutschen die wissen wollten ob wir überhaupt auf der Strecke seien. Kacke dachte ich mir, nicht schon wieder. Auch letztes Jahr hatte ich mich bei der Trophy verfahren und immens viel Zeit liegen lassen. Da ich den Track auf dem Garmin hatte schaute ich schnell nach und tatsächlich, es war wieder passiert….

Knapp unter 3km und 140 Höhenmeter zusätzlich, verursachten einen zusätzlichen Zeitverlust von knapp 22 Minuten. Ab hier hab ich dann meinen Pacing Plan über Bord geworfen und den Beinen gezeigt was Schmerz bedeutet. Ich hab es somit noch geschafft zumindest auf 5 Minuten auf meine ursprüngliche Gruppe heranzufahren. Dennoch mehr als ärgerlich an den Tag, da sonst eine Platzierung im vorderen Mittelfeld mehr als drin wär. Aber hätte, hätte Fahrradkette. Es war trotzdem eine mega coole Stage durch eine Menge Trails.

Tag 3:

Am Samstag startete die Stage 3. Die Etappe führte uns über den Lodenwalker hoch zur Krummholzhütte. Eigentlich eine sehr coole Etappe. Neben ein paar kleineren Anstiegen gibt es nur einen langen Anstieg mit knapp 1300hm und anschließend vielen leckeren Trails.

Der Anfang der Strecke war gleich zu Etappe 1. Nach dem Lodenwalker fuhren wir durch einen kleinen Trailpark bis zum Hauser Kaibling Parkplatz. Hier hieß es nochmal die Vorräte auffüllen und schon ging es in den schier nicht enden wollenden Anstieg. Zu Beginn ging es noch über Teerstraßen bis man nach den ersten Kilometern in den Wald abbog. Von da an ging es über Trails und Forststrassen weiter nach oben. An der Krummholzhütte oben war noch eine Feedzone. Ich entschied, alles auf eine Karte zu setzen und mir die Zeit zum Versorgen zu sparen. Hintergrund war, dass relativ viel los gewesen ist. Ich hatte die Befürchtung, dass ich im Downhill zu viel Verkehr habe. Somit hieß es Zähne zusammen beißen und ab ging die Post. Mit maximal Speed ging es somit die Forststrassen runter. Meine Entscheidung, hier die Feedzone auszulassen, war gold richtig.

Ein letzter kleiner Anstieg erfolgte noch und dann ging es ein letztes Mal in den Trailpark am Planai Stadium.

Während der 3 Etappe wurde in Schladming für die Kids noch ein City Sprint veranstaltet an dem unsere Kids Niklas und Emilia teilnahmen. Niklas konnte sich direkt in der ersten Runde gegen seine Kontrahenten durchsetzen und ins Finale einziehen. Dort hatte er beim Start einwenig gebummelt und konnte somit seine Leistung aus dem ersten Heat nicht wiederholen. Emilia wurde mit den anderen Mädels bei den Jungs mitgewertet, wodurch die Mädels leider keine nennenswerte Chance hatten. Dennoch hatten alle Kids mehr als Spass.

Tag 4:

Bergzeitfahren, ein Traum oder doch nicht….

Sonntag hieß es zum Abschluss der Alpentour Trophy noch einmal Bergzeitfahren zur Planai hoch. Zugegeben überhaupt nicht das, was ich gern mache. Bergfahren ist halt nix für dicke Leute.

Aber drum herum kommen tut man ja nicht. Somit hieß es halb elf für mich auf die Strecke zu gehen. Die Beine signalisierten schon paar Minuten nach dem Start das hier nicht mehr viel Potential vorhanden war. Zu sehr steckten die der ersten drei Etappen in den Beinen. Das Laktat sprudelte mittlerweile Kinnhoch.

Aber es hieß Zähne zusammenbeißen und hochkurbeln. Irgendwie schaffte ich es sogar meine Vorjahreszeit zu unterbieten. Komplett erschöpft oder eher zerstört kam ich oben an.

 

 

Alles in allem war es wieder eine mega Alpentour Trophy. Von der Organisation bis zu den einzelnen Etappen war es ein Fest. Gerade das Fahrerlager auf dem Campingplatz in Schladming war sehr cool und man konnte viele neue Leute kennenlernen aus der ganzen Welt.

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