Rainingslager
Von der Rolle an den Gardasee
Öffnet man in den Monaten Januar bis März die Strava App, wird man erschlagen mit Trainingslager-Postings. Somit dachte ich mir, dass es Zeit sei, die unzähligen Überstunden mal sinnvoll zu investieren und auch so ein Trainingslager zu machen. Da ich aber nicht unbedingt einmal um den Globus fliegen muss, um ein bissl zu radln, wollte ich das Ganze daheim machen. In der Hoffnung, dass der Wettergott gnädig ist. Also Urlaub beantragt und gehofft.
Eine Woche vor dem Start war schon klar, draußen fahren wird nix. Ein erneuerter Wintereinbruch ließ dies nicht zu. Nun bin ich aber niemand der den Kopf in den Sand steckt sondern eher jemand der mit den Kopf durch die Wand geht. Also hieß es halt Rollentraining bis zum abwinken.
2 Tage und 8h Rollentraining später schrieb ich durch Zufall mit meinem guten Freund Michael Peters, der gerade am Gardasee seine Runden drehte. Beiläufig und scherzhaft meinte er „Ich könnt noch einen guten Trainingspartner brauchen“.
4 Stunden später war ich samt Wohnwagen in Richtung Gardasee unterwegs.
Bis zum Brenner schneite es noch recht kräftig und es kamen die ersten Zweifel auf ob dies so richtig war. Am Gardasee angekommen sah die Welt schon anders aus. Der nächste morgen lockte mit strahlend blauen Himmel. Knapp 20 Grad. Also rauf aufs Rennrad und los ging es. So drehten wir verschiedene Runden von zart bis hart.
Die ersten drei Tage begeisterte die Region mit traumhaften Wetterverhältnissen. So ging es einmal schön in die Berge und natürlich stand auch die obligatorische Gardasee Umrundung auf den Plan. Da noch keine Saison war, war es auch mit dem Verkehr alles andere als üppig.
Am vierten Tag war das Wetter nicht schlecht, aber man war verwöhnt. Somit gab es nur eine Powereinheit den Monte Velo hoch bzw. musste wie täglich das Bergtrikot ausgetragen werden.
Nach 6 Tagen Gardasee war dann die schöne Zeit vorbei. Es hieß Abschied nehmen und die Heimreise ins kalte, nasse Bayern antreten.
Unterm Strich waren es eine Menge Trainingskilometer und einige Stunden im Sattel. So jetzt kann die neue Saison langsam kommen. In vier Wochen heißt es dann wieder zum Gardasee um am Ronda Extreme teilzunehmen.
Falko Kunze